Pressespiegel

„Das hinterlässt Spuren“: Bayerns Theater im Sanierungsstau

By 31. Januar 2023Februar 2nd, 2023No Comments

Marode Bauten von Coburg über Nürnberg bis Landshut: Überall müssen betagte Bühnen generalsaniert werden, doch es dauert unfassbar lang und ist meist deutlich teurer als geplant. Mit dem Münchner Gasteig droht ein neues Millionen-Debakel.

Während die Isarphilharmonie fristgerecht und im Kostenrahmen fertiggestellt wurde, ähnlich wie das Münchner Volkstheater, ist das bei den meisten übrigen Spielstätten in Bayern nicht der Fall. Der Gasteig findet keinen Investor, der Münchner Konzertsaal hängt in der Schwebe. Und auch in anderen Teilen des Landes stocken die Arbeiten.

In Regensburg musste aus Brandschutzgründen geschlossen werden, Sanierungsstart frühestens 2026. In Nürnberg soll die Oper zehn Jahre lang saniert werden, geplant ab 2025, ob das möglich ist, ist noch unklar, denn noch ist das Ausweichquartier nicht fertig.

Das Globe-Theater, die Ausweichspielstätte in Coburg, konnte erst ein Jahr nach geplantem Ende fertiggestellt werden. Das Landestheater selbst muss wohl zehn Jahre geschlossen bleiben. In Augsburg spielt man seit 2016 in einem Provisorium, vor 2028 wird die Sanierung nicht beendet sein. Und auch in Würzburg gibt es fast nur negative Schlagzeilen – Verzögerungen, gestiegene Kosten, Insolvenzen.

Seit fast neun Jahren muss das Landestheater Niederbayern in einem Theaterzelt spielen, auch hier wird man vor 2028 nicht fertig werden.

Aber nicht nur in Bayern ist es so – die Elbphilharmonie war am Ende elf Mal so teuer wie geplant, in Köln waren die Karten für die Eröffnung im Jahr 2016 schon gedruckt, nun wird wohl erst 2024 eröffnet. Gründe dafür gibt es viele – aber auch die Frage, warum es etwa in Österreich so viel besser funktioniert.

Von Peter Jungblut | Erschienen am 31.01.2023 auf br.de

Link zum Artikel