Das im Bau befindliche Museum der Moderne im Berliner Kulturforum wird noch teurer als bisher angenommen. Das Bundesfinanzministerium geht davon aus, dass das Kulturprojekt eine Gesamtsumme von 542 Millionen Euro verschlingen wird – noch einmal 80 Millionen Euro mehr als bislang kommuniziert.
Zudem soll das Projekt wohl erst im Jahr 2027 fertiggestellt werden. Diese kommt zu den Kostensteigerungen noch hinzu. Es ist auch nicht die erste Kostensteigerung, denn ursprünglich waren die Kosten für den Bau auf 200 Millionen geschätzt worden. Aktuell stehen noch 380 im Bundeshaushalt, aber diese Summe wird ebenfalls nicht reichen. Trotz der bereits noch dazukommenden 34 Millionen Euro als allgemeine Risikokosten und rund 52 Millionen Euro für allgemeine Baupreissteigerungen sollen nun noch einmal 80 Millionen dazukommen. Damit landet man bei 542 Millionen Euro. Und ob das die letzte Preissteigerung ist, steht noch lange nicht fest.
Und auch inhaltlich ist das Projekt nicht unumstritten. Dabei möchte das Museum der Moderne erstmals international bedeutende Bestände dauerhaft und gemeinsam zu präsentieren: die Bestände der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts, die Sammlungen Marx und Pietzsch, Teile der bei den Staatlichen Museen verankerten Sammlung Marzona sowie Werke aus dem Kupferstichkabinett. Neben dem Neubau soll auch die Neue Nationalgalerie als Ausstellungsfläche genutzt werden. So würde der Neubau des Architekturbüros Herzog de Meuron eine gewisse Erweiterung der Neuen Nationalgalerie darstellen. Ganz begeistert sind die Berliner von dem Entwurf des Neubaus aber noch nicht, er wird vielfach als „Kulturscheune“ betitelt. Aber dieser negative Eindruck kann sich nach der Öffnung auch wieder komplett umkehren. Und auch die Entrüstung über Kostensteigerungen könnte sich nach der Eröffnung schnell in Wohlgefallen auflösen, ähnlich, wie es beim Humboldt Forum der Fall war.
Erschienen am 26.03.2023 auf entwicklungsstadt.de