Die Klimakatastrophe stellt auch Museen in Deutschland vor neue Herausforderungen. Bei einem teuren Neubau in der Hauptstadt scheinen Lösungen gefunden.
Das neue Museum des 20. Jahrhunderts soll ein „Vorbild für Nachhaltigkeit“ so Kulturstaatsministerin Roth. Daher wurden die Pläne für das Museum, das sich seit 2019 im Bau befindet, noch einmal überarbeitet. Die Pläne für das Museum stammen von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die auch die Hamburger Elbphilharmonie, das Olympiastadion in Peking und die Münchner Allianz Arena gebaut haben.
Nun wurden die Pläne nachgebessert, etwa die riesigen Zugangstore durch kleine Eingänge ersetzt oder Sonnenkollektoren aufs Dach gesetzt. Das Umfeld des Museums soll begrünt werden und so den benachbarten Tiergarten erweitern. Das Museum werde dadurch nicht klimaneutral, aber man befinde sich auf einen guten Weg dorthin. So konnte man den Energiebedarf des Museums von 102 auf nun knapp 43 Kilowattstunden pro Quadratmeter reduzieren.
Mit den neuen Plänen wird der Bau aber auch teurer: Zehn Millionen kommen dazu, man befindet sich nun bei einer Bausumme von 363 Millionen Euro. Berechnet man die Indexsteigerung und Risikokosten ein, kommt man auf etwa 450 Millionen Euro. Zudem wird das Museum ein Jahr später, erst 2027, fertig.
Von Gerd Roth | Erschienen am 18.04.2023 auf tagesspiegel.de