Wer ist bereit, Särge, Sargwäsche, Totenmasken, den Sensenmann und Sterbekreuze in seinen Räumen zu lagern? Für etwa drei Jahre. So lange wird es nämlich dauern, bis das Museum für Sepulkralkultur saniert und umgebaut werden kann. Geplant ist, so Kunsthistoriker Dirk Pörschmann, Leiter des Museums für Sepulkralkultur, dass das 1992 eröffnete Museum für eine inhaltliche und bauliche Neukonzeption ab 2025 temporär geschlossen werden soll. Die Wiedereröffnung ist für 2027 geplant.
Seit dem vergangenen Jahr wird ein Übergangsraum gesucht, damit das Museum nicht von der Bildfläche verschwinden muss. Etwa 200 Quadratmeter braucht es für Ausstellungen kleineren Formats, Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte. Im Idealfall würde sich diese in der Kasseler Innenstadt befinden, aber bisher ist man noch nicht fündig geworden. Die Ablehnung habe oft auch mit dem Thema des Museums zu tun, dabei ist es eine national bekannte Institution.
Auch für die etwa 25.000 Objekte wird eine Lagerfläche gesucht, diese braucht mindestens 1200 Quadratmeter. Zwar gibt es viel Flachware, wie etwa die grafische Sammlung, aber eben auch Särge und andere größere Ausstellungsstücke. Und natürlich müssen die entsprechenden Bedingungen für die Lagerung bestehen. Man wünscht sich eigentlich, dass alles an einem Ort gefunden wird, ist inzwischen aber auch mit verschiedenen Räumen zufrieden. Denn die Zeit drängt, da man ja in zwei Jahren schon umbauen will und jede Verzögerung führt zu gestiegenen Kosten.
Von Ulrike Pflüger-Scherb | Erschienen am 17.08.2023 auf hna.de