Wer einmal im charmefreien Industriezelt am Landshuter Stadtrand zu Besuch war, weiß: Es steht schlecht um einige Bühnenhäuser in Bayern – und die Ausweichdomizile sind mittelmäßig. 2023 aber kam doch Bewegung in die Sache, die optimistisch stimmt.
In Landshut spielt man auch nach neun Jahren noch im Industriezelt am Stadtrand, doch immerhin wurde 2023 der erste Bauabschnitt der Sanierung beschlossen. 2025 soll die Sanierung begonnen werden, frühestens 2028 wäre sie abgeschlossen.
In Ingolstadt fand man nach Bangen um die Zwischenlösung für die Sanierung des Theaters eine Lösung: Das Theater aus Sankt Gallen gibt seine Interimslösung ab, einen mit gewelltem Metall verkleideten Holzbau. Der passt perfekt nach Ingolstadt mit 500 Plätzen und nur etwa fünf Millionen Euro Kosten für den Ab- und Aufbau.
In Coburg wird seit dem Herbst 2023 im Interimsquartier, dem Globe, gespielt. Das kostete rund 40 Millionen Euro und dauerte drei Jahre Bauzeit. Nach Ende der Interimsnutzung kann es weitergenutzt werden, das wird aber noch lange dauern. Denn die Generalsanierung wurde noch nicht geplant, die Kosten sind hingegen schon explodiert. Statt 60 Millionen stehen nun 360 Millionen in der Planung zu Buche.
Das Mainfranken Theater in Würzburg konnte nach fünf Jahren das neue Kleine Haus eröffnen. Bis dahin war es ein langer Weg, mit Künstlerinnen und Künstlern, die das Haus verließen, weil die Umstände für sie nicht angemessen waren. Nun hat man einen modernen Betonkomplex, dessen Glasfassade für Transparenz sorgt, zur Verfügung. Auch beim Bestandsgebäude hat man mit den ersten Arbeiten beginnen können. Ende 2024 kann man eine erste Perspektive zum Eröffnungszeitpunkt geben.
Von Christoph Leibold | Erschienen 27.12.2023 auf br.de