Pressespiegel

Museum in Amsterdam: Schmerzhafte Erinnerung

By 9. März 2024März 11th, 2024No Comments

An diesem Sonntag eröffnet das niederländische Holocaust-Museum in Amsterdam – mit einem bemerkenswerten Konzept und in angespanntem gesellschaftlichen Klima.

Die Verfolgung der Juden in den Niederlanden hat, obwohl 102.000 Menschen ermordet wurden, lange einen recht geringen Stellenwert. Dem will sich das „Nationaal Holocaust Museum“ entgegenstellen. Ab dem 11.03. ist es für die Öffentlichkeit geöffnet. Zur Eröffnung am Sonntag kamen König Willem-Alexander, Bundesratsvorsitzende Manuela Schwesig und Alexander Van der Bellen, der österreichische Bundespräsident. Sowohl Deutschland als auch Österreich haben den Bau mit Spenden unterstützt.

Das Museum befindet sich in einem Gebäude, in dem früher eine Schule zur Lehrerausbildung untergebracht war, direkt neben einer jüdischen Kita. Und gegenüber lag der Ort, von dem bei Razzien festgenommene Juden zur Deportation gebracht wurden. Über Kita und Schule konnten 600 Kinder vor der Deportation gerettet werden.

Bei der Gestaltung des Museums wurde darauf geachtet, der Geschichte gebührend zu begegnen. Dominat ist helles Holz, im Kontrast zur dunklen Gestaltung anderer Holocaust-Museen. In einem Raum sind die Wände komplett mit amtlichen Verordnungen verkleidet. Ausgestellt werden etwa die Kartei des von den Deutschen gegründeten „Jüdischen Rates und persönliche Gegenständen von Shoa-Opfern. An 19 „Vergiss mein nicht“-Installationen wird an die Geschichte einzelner Ermordeter erinnert.

Erschienen am 09.03.2024 auf rp-online.de

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