Pressespiegel

Max-Pechstein-Museum wird saniert

By 1. Juli 2024Juli 3rd, 2024No Comments

Das Max-Pechstein-Museum in Zwickau schließt für mehrere Jahre. Grund sind Umbauarbeiten in dem 110 Jahre alten Haus. Die sind eine logistische Herausforderung. Zahllose Kunstwerke müssen aus den Kunstsammlungen ausgelagert werden – Gemälde, Bücher und andere historische Objekte. Das Mammutprojekt soll mindestens vier Jahre dauern und 8,5 Millionen Euro kosten. Aber eine Auswahl an Werken der Kunstsammlungen Zwickau werden trotzdem im Kulturhauptstadtjahr 2025 gezeigt.

Das Max-Pechstein-Museum in Zwickau und die Kunstsammlungen Zwickau sind seit Montag für mindestens vier Jahre geschlossen, um eine umfangreiche Modernisierung zu ermöglichen. Das Gebäude, das 1914 nach Plänen des Architekten Richard Schiffner eröffnet wurde, benötigt eine energetische Sanierung der Fassade, eine neue Brandschutzanlage, Zufahrtsmöglichkeiten für die Feuerwehr und ausgeschilderte Fluchtwege. Die Bauarbeiten beginnen jedoch erst im nächsten Jahr, da es Monate dauert, die Ausstellungsstücke sicher zwischenzulagern. Dazu gehören neben den Beständen der Kunstsammlungen auch Bücher der Ratsschulbibliothek.

Die logistische Herausforderung der Auslagerung wird von Kulturamtsleiter Michael Löffler begleitet, der schätzt, dass 20 große Lastwagen für den Transport der Schätze aus den Kunstsammlungen nicht ausreichen werden. Neben unzähligen Grafiken müssen auch Teile der Pechstein-Sammlung, Plastiken, eine Mineraliensammlung, historische Möbel und Skulpturen verpackt und umgelagert werden. Die Ratsschulbibliothek, eine bedeutende historische Büchersammlung im deutschsprachigen Raum, umfasst etwa 250.000 Medien, die ebenfalls ausgelagert werden müssen. Viele Werke des Expressionisten Pechstein werden während des Kulturhauptstadtjahres 2025 auf Tournee gehen, wobei Ziele in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich geplant sind.

Um während des Umbaus Teile der wertvollen Sammlungen zu zeigen, plant Zwickau ein Interimsmuseum in der Galerie am Domhof. Ab Anfang 2025 werden dort in drei Ausstellungsräumen Highlights der Sammlung präsentiert, darunter Werke von Expressionisten, Impressionisten, der Neuen Sachlichkeit sowie Bilder von Max Liebermann und den Brüdern Mühlig. Zudem wird Leben und Werk von Max Pechstein digital präsentiert. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro, von denen zwei Drittel von der Kommune und der Rest vom Freistaat Sachsen getragen werden. Kulturamtsleiter Löffler befürchtet jedoch, dass die tatsächlichen Kosten höher ausfallen könnten und unvorhergesehene bauliche Mängel auftreten könnten. Dennoch ist er zuversichtlich und dankbar für die Unterstützung seines Teams und plant bereits ein großes Eröffnungsfest.

Von Anne Sailer | Erschienen am 01.07.2024 auf mdr.de

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