Die Bürgerinitiative, die 2018 erfolgreich für den Erhalt der Immobilie gekämpft hat, kritisiert diese Pläne und fordert die Entscheidungsträger auf, ihre Entscheidung zu überdenken.
Ein zentrales Argument der Bürgerinitiative ist eine neue Kostenschätzung des Architekten, die mit 2,4 Millionen Euro deutlich unter den im Haushalt eingepreisten 2,9 Millionen Euro liegt. Diese Schätzung könnte es der Stadt ermöglichen, den großen Saal und Keller in den Umbau einzubeziehen. Die Initiative wirft der Stadt vor, diese Unterlagen nicht ausreichend geprüft zu haben. Zudem bezweifelt die Bürgerinitiative die Wirtschaftlichkeit des Projekts an der Frankfurter Straße, das nach Berechnungen von Stadtrat Dirk Hofmann (CDU) bei einer Mietindex-Steigerung von 4 Prozent über 30 Jahre 4,4 Millionen Euro kosten würde, zuzüglich Nebenkosten und Baukostenzuschüssen.
Besonders ärgerlich für die Bürgerinitiative ist die Missachtung des Bürgerentscheids von 2018, der mit deutlicher Mehrheit für den Erhalt des Pfarrzentrums gestimmt hatte. Die Mitglieder der Initiative sehen in der aktuellen Planung eine Niederlage der Demokratie und sprechen von einem „Torpedieren“ des Bürgerentscheids. Sie kritisieren auch den Museumsverein, der sich entgegen früherer Offenheit für beide Lösungen nun überraschend für die Frankfurter Straße entschieden hat, was die Politik stark beeinflusst hat. Die Initiative fordert daher eine erneute Prüfung der Anträge und betont die kulturelle Bedeutung des Museums für die Stadt.
Von Frank Weiner | Erschienen am 04.07.2024 auf fnp.de
