Pressespiegel

By 12. Juli 2024Juli 23rd, 2024No Comments

Beim Dauerstreit um den Umbau des Lübecker Buddenbrookhauses zeichnet sich ein möglicher Kompromiss ab. Das Land werde seine Fördermillionen in Höhe von 19 Millionen Euro nicht zurückziehen, sollten bestimmte Bedingungen erfüllt werden, teilte das Wirtschaftsministerium in Kiel mit. «Das Land reicht der Stadt ein letztes Mal die Hand und fordert, dass im September sowohl eine angepasste Variante der Umplanung, ein angepasster Kostenrahmen als auch ein realistischer Zeitplan für die Umsetzung des Projektes vorgelegt werden», sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens (CDU).

Die Bauarbeiten am Buddenbrookhaus, einem Literaturmuseum in Lübeck, stehen seit über einem Jahr still. Ursache ist ein Streit in der Bürgerschaft, der durch die Entdeckung eines mittelalterlichen Kellergewölbes ausgelöst wurde. Ursprünglich war geplant, das Gewölbe für eine Treppe zu durchbrechen, was jedoch heftige Proteste von Denkmalschutzinitiativen nach sich zog. Daraufhin entschied die Bürgerschaft, den Durchbruch zu vermeiden und stattdessen ein Treppenhaus an der Rückseite des Gebäudes zu errichten.

Das Wirtschaftsministerium des Landes hat erklärt, dass die neue Planungsvariante mit einer Kostenkalkulation und einem realistischen Terminplan im September durch die zuständigen Gremien abgesichert werden muss. Die entstehenden Mehrkosten sollen allein von der Hansestadt Lübeck getragen werden, wofür ebenfalls Gremienbeschlüsse im September erforderlich sind. Trotz dieser Herausforderungen konnten die Lübecker Landtagsabgeordneten Hermann Junghans (CDU) und Jasper Balke (Grüne) eine Einigung verkünden und bestätigten, dass die Fördermittel des Landes in Höhe von 19 Millionen Euro für den denkmalgerechten Bau des neuen Buddenbrookhauses gesichert sind.

Die Wiedereröffnung des Buddenbrookhauses, die ursprünglich für 2027 geplant war, ist nun auf das Jahr 2029 verschoben. Das Museum soll um ein Nachbarhaus erweitert werden, das 2011 vom Bund für rund 300.000 Euro erworben wurde, um zusätzliche Ausstellungsfläche sowie Seminar- und Büroräume zu schaffen. Zudem wird die Dauerausstellung zur Familie Mann komplett neu gestaltet. Seit 2020 ist das Haus geschlossen.

Erschienen am 12.07.2024 auf zeit.de

Link zum Artikel