Die Bürgerliche Mitte fordert eine öffentliche Diskussion im Stadtrat über die Zukunft der Sanierung des Augsburger Staatstheaters nach der Kündigung des Architekturbüros Achatz. Bislang war geplant, das Thema im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln, da es um Vertragsinhalte geht. Baureferent Steffen Kercher kündigte jedoch an, dass zumindest einige Fragen in der öffentlichen Sitzung beantwortet werden sollen. Die Bürgerliche Mitte, vertreten durch Fraktionschef Lars Vollmar (FDP), kritisiert die bisherige Kommunikation der Stadt als planlos und fordert Klarheit über mögliche Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen im Zusammenhang mit der Beauftragung eines neuen Architekturbüros.
Die Fraktion stellt einen Fragenkatalog, in dem sie die bisherige Einschätzung der Stadt infrage stellt. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) und Baureferent Kercher hatten erklärt, dass durch den Architektenwechsel keine zeitlichen Verschiebungen zu erwarten seien. Die Bürgerliche Mitte ist jedoch skeptisch, da ein neues Architekturbüro wahrscheinlich Haftungsfragen klären und die bisherigen Planungen überprüfen muss, bevor es seine Arbeit aufnehmen kann. Es wird befürchtet, dass mögliche Planänderungen zu Verzögerungen und weiteren Kosten führen könnten. Außerdem verlangt die Fraktion Aufklärung darüber, ob die im Sommer beschlossene Kostenerhöhung um 77 Millionen Euro bereits mögliche Mehrkosten durch den Architektenentwurf berücksichtigt hat.
Die Freien Wähler, die Teil der Bürgerlichen Mitte sind, kritisierten die Stadtverwaltung in einer scharfen Pressemitteilung, während Lars Vollmar für eine ruhigere Diskussion plädiert. Er fordert die Stadt auf, die Gelegenheit zu nutzen, durch klare Kommunikation die Debatte über das Staatstheater zu versachlichen. Die Bürgerliche Mitte besteht aus den Freien Wählern, der FDP und Pro Augsburg und will sicherstellen, dass die Stadt transparent über die weitere Planung des Bauprojekts informiert.
Von Stefan Krog | Erschienen am 25.09.2024 auf augsburger-allgemeine.de