Pressespiegel

Sanierung des Deutschen Ledermuseums in Offenbach / Wettbewerbsergebnisse präsentieren vielseitige Entwürfe

By 12. Dezember 2024Dezember 13th, 2024No Comments

Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main, das mit einem einzigartigen Sammlungsbestand mit Werken aus Leder sowie artverwandten Materialien ein Alleinstellungsmerkmal in der Museumswelt besitzt, steht vor einem umfassenden Wandel. Die dringend erforderliche bauliche, energetische und inhaltliche Erneuerung des Gebäudes wurde im Rahmen eines Architekturwettbewerbs konzeptionell geplant.

Insgesamt 19 Entwürfe wurden eingereicht, am 18. und 19. November 2024 tagte das Preisgericht, das mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Verwaltung, der Fördergeber, einem Mitglied des Senats, der Direktorin des Deutschen Ledermuseums, sowie dem Fachpreisrichtergremium besetzt war. Das Fachpreisgremium wird von Prof. Wolfgang Lorch geleitet und ist ebenfalls hochkarätig besetzt.

Das Museum wurde im Jahr 1917 gegründet, der bauliche Zustand ist nicht mehr zeitgemäß. Daher sollten die Entwürfe aus dem Architektenwettbewerb Lösungen finden, die das denkmalgeschützte Hauptgebäude mit zeitgemäßen Anforderungen verbinden. Auch eine energetische Sanierung und Barrierefreiheit sollten aufgenommen werden.

Insgesamt wurden drei Preise vergeben und zwei Anerkennungen ausgesprochen. Der erste Preis ging dabei an das Berliner Planerteam von Rustler Schriever Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten. Besonders gefallen hat dabei die klare, einladende Gestaltung, die auch den Vorplatz einbindet. Alt- und Neubau werden durch ein großzügiges Foyer verbunden. Von dort gelangen die Besuchenden in die Ausstellungsbereiche im 1. OG geführt. Außerdem gibt es flexibel nutzbare Räume und praktikable Depotlösungen.

Auf Platz zwei landete der Entwurf von Knoche Architekten Part GmbH aus Leipzig und Eger & Partner Landschaftsarchitekten BDLA aus Augsburg. Hier wurde der Altbau mit modernen Freiräumen vorsichtig kombiniert. Dieses sensible Vorgehen in Bezug auf das denkmalgeschützte Gebäude wurde besonders positiv bewertet. Auch die Integration von Freiflächen in Form eines Innenhofes wurde gelobt. Kritikpunkte bestanden beim Konzept für die Flächen im Erdgeschoss sowie der Freiflächengestaltung des Vorplatzes.

Der dritte Preis wurde vergeben an KSP ENGEL GmbH aus Frankfurt. Hier überzeugten die klare Freistellung des denkmalgeschützten Altbaus und der damit verbundenen ablesbaren Trennung von Alt- und Neubau. Allerdings gab es funktionale Schwächen, wie die Eingangssituation und die Gestaltung des Vorplatzes.

Nun soll bis 2030 die Umsetzung des Siegerentwurfs erfolgen. In der Bauzeit soll das Museum ausgelagert werden, der Interimsstandort soll wohl in Offenbach am Main entstehen.

Erschienen am 12.12.2024 auf offenbach.de

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