Der Umbau der beiden Museumshäuser am Kirchenplatz ist eine der größeren Baustellen in der Stadt. Und das noch dazu in prominenter Lage. Aktuell sind die beiden Häuser eingerüstet und das Dach des Wallenfels’schen Hauses geöffnet – Anlass, bei der Stadt und beim Museum nachzufragen, was sich dort derzeit tut.
Aktuell wird die neue Dauerausstellung erarbeitet, die im Sommer 2026 eröffnet werden soll. Die beiden Häuser – Leib’sches und Wallenfels’sches Haus – befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Umbaus. Das Leib’sche Haus ist bereits seit Sommer 2021, das Wallenfels’sche Haus seit Januar 2022. Die Bauarbeiten an beiden Häusern begannen dann im Herbst 2024.
Die Baustellen sind eine Herausforderung, vor allem in Bezug auf die Logistik. Vor allem das begrenzte Platzangebot im Stadtzentrum ist ein Problem. Dadurch mussten etwa Baucontainer an anderen Stellen aufgebaut werden, um etwa die Feuerwehrzufahrten freizulassen.
Am Wallenfels’schen Haus wurde die Treppe bereits abgetragen, nun laufen die Dach- und Rohbauarbeiten. Das Dach wurde geöffnet und mit einem provisorischen Schutzdach versehen. Beim Leib’schen Haus wird das Dach von innen ertüchtigt, im April und Mai soll der Ausbau der Gefache erfolgen. Und beide Gebäude bekommen eine Innendämmung sowie filigrane Holzfenster. Auch an Nachhaltigkeit wird gedacht, auf dem Dach des Leib’schen Hauses wird eine PV-Anlage installiert, zudem werden beide Häuser an das städtische Fernwärmenetz angeschlossen.
Gerade die Rohbau- und Abbrucharbeiten sind herausfordernd, da der Abbruch mit einem Kran durch das Dach aus dem Gebäude entfernt werden. Dazu wird der frühere Aufzugschacht gewählt, der aber stützende Funktionen hatte, weswegen viel an der Statik gearbeitet werden musste. Um beide Häuser zu verbinden, wird ein Zwischenelement geschaffen, dafür wurde vor wenigen Tagen die Bodenplatte gegossen.
Dann folgt der zweite Bauabschnitt, der nach dem Abbau der Gerüste erfolgt, der sich Tiefbauarbeiten und technischen Aufgaben zuwenden wird. Auch die Außenarbeiten können dann beginnen. Der dritte Bauabschnitt umfasst den Innenausbau, der Stockwerk für Stockwerk erfolgen soll. Ziel der Bauarbeiten ist es, die beiden Häuser aus unterschiedlichen Epochen und unterschiedlichen Geschosshöhen zu einem zusammenhängenden und barrierefreien Museumsbau zu machen. Dann sollen sieben Ausstellungsräume mit 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen.
Von Karola Schepp | Erschienen am 15.02.2025 auf giessener-allgemeine.de