Der Kaffeespeicher Santos in Rotterdam erfährt eine neue Nutzung: Nach umfangreichem Umbau wird er ab 2025 das Niederländische Fotomuseum beherbergen.
Der Kaffeespeicher Santos im Rotterdamer Rheinhafen ist ein bedeutendes Beispiel der Lagerhausarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. 1901 erbaut, blieb er als Solitärbau erhalten, da eine geplante Lagerhauszeile nie vollendet wurde. Seit 2016 wurde das Gebäude durch Renner Hainke Wirth Zirn Architecten und WDJarchitecten umgebaut – ursprünglich für das Möbeldesignkaufhaus Stilwerk, das kurz vor der geplanten Eröffnung 2023 das Projekt aufgab. Stattdessen erwarb das Niederländische Fotomuseum den Speicher und plant den Einzug Ende 2025.
Das architektonische Konzept blieb weitgehend erhalten. Das Erdgeschoss bietet Café, Museumsshop, Bibliothek und Veranstaltungsfläche. Darüber folgen Schaudepots und drei Ausstellungsetagen. Im sechsten Stock befinden sich Büroräume und ein Restaurant, während das siebte Stockwerk 16 Kurzzeit-Apartments beherbergt. Eine zentrale Treppe verbindet alle Etagen, ergänzt durch verglaste ehemalige Ladeluken, die Licht ins Gebäude bringen.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Dachgestaltung: Eine perforierte Aluminiumhülle erinnert an den historischen Dachaufbau und verdeckt gleichzeitig die Technik- und Wohnbereiche. Durch unterschiedlich große Perforationen wird gezielt Licht und Einblick gesteuert. Inmitten wachsender Hochhausbebauung bleibt der Speicher somit ein architektonisches Wahrzeichen mit neuer, kultureller Funktion.