Pressespiegel

Bergischer Rokoko: Museumssanierung in Remscheid von Bernhard Bramlage Architekten

By 11. April 2025April 15th, 2025No Comments

Haus Cleff in Remscheid ist ein bergisches Original. Über zehn Jahre lang war das denkmalgeschützte Haus aus dem 18. Jahrhundert geschlossen. Bernhard Bramlage Architekten haben es aufwendig saniert und für ein neues Museumskonzept ertüchtigt. Morgen feiert die Stadt seine Wiedereröffnung – mit einer Ausstellung von Wolfgang Tillmans.

Dabei findet sich natürlich auch der „Bergische Dreiklang“ mit den Farben Schwarz, Weiß und Grün wieder. Schwarzes Schiefer-Fachwerk, weiß die Gefache und die Holzrahmen der Fenster, grün die Haustüren und Schlagläden. Das Haus Cleff, das 1778/79 von den Kaufmannsbrüdern Peter Caspar und Johann Peter Hilger in Auftrag gegeben wurde, überzeugt zudem noch mit Rokoko-Stil, der Architekt ist unbekannt.

Im Laufe der Zeit wurde das Haus mehrfach verkauft, seit 1972 gehört es der Stadt Remscheid. Es wurde zur Hälfte als Museum Haus Cleff genutzt, die andere Hälfte wurde für die Verwaltung des benachbarten Werkzeugmuseums verwandt. Nun wurde es über zehn Jahre saniert und das Museum nun wiedereröffnet. Die Gesamtkosten liegen bei 7,5 Millionen Euro, eine Million davon war gefördert.

Die Sanierung war langwierig, denn über Jahrhunderte gab es kaum Eingriffe in die Originalsubstanz. Stattdessen entstanden immer mehr Farb- und Tapetenschichten. 2011 gründete sich ein Förderverein, als 2013 Käferbefall im Fußboden festgestellt wurde, entschied sich auch die Stadt Remscheid, das Haus umfassend denkmalgerecht zu sanieren. Zudem sollte das Haus barrierefrei werden und die Haustechnik erneuert werden. So soll es als Kunstmuseum mit Trauzimmer genutzt werden.

Der Auftrag für die gesamte Maßnahme ging 2018 an das Düsseldorfer Büro Bernhard Bramlage Architekten. Planung und Ausführung der Sanierung von Dach und Fachwerk dauerten drei Jahre, dabei wurde darauf geachtet, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.  Nun sind auch die Maßnahmen im Innern abgeschlossen, sowohl im Bereich der energetischen Sanierung als auch im Bereich der Barrierefreiheit. Auch dabei wurde auf den Denkmalschutz geachtet und ökologische Maßnahmen ergriffen. Dabei wurde im Rahmen der Restauration jedes Detail dokumentiert. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz bekam jedes Geschoss eine eigene Farbe. Insgesamt hat das Museum nun 30 Räume und 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

Von Uta Winterhager| Erschienen am 11.04.2025 auf baunetz.de

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