Das Chappe Art House ist eine dreistöckige Museumserweiterung im historischen Zentrum von Tammisaari an der finnischen Südküste. Die Kleinstadt mit 15 000 Einwohnern entstand bereits im 16. Jahrhundert und gilt heute als beliebter Ferienort und Tourismusdestination. Eine der Hauptattraktionen ist das denkmalgeschützte Altstadtviertel, das im 19. Jahrhundert Form annahm und heute zu den größten Ensembles historischer Holzarchitektur im Land zählt.
Das Museum wurde 1906 gegründet, benannt nach dem Stifter Albert de la Chapelle, ein Arzt, Molekularbiologe und Kunstsammler, der im 20 Kilometer entfernten Lindö aufwuchs und 2020 verstarb. Nun hat das Museum einen Neubau erhalten, der etwa 1.200 Quadratmeter umfasst. Gestaltet wurde er von den Architekten JKMM aus Helsinki.
Sie erarbeiteten eine schwarze, profilierte Fichtenholzfassade, die zweierlei erfüllt – sie fügt sich ins Stadtbild ein, sticht aber farblich auch hervor. Zudem gibt es ein asymmetrisches Giebeldach mit zwei markanten Dachgauben, das eine zeitgenössische Reinterpretation der Blechdächer ringsum darstellen soll. Die Verbindung mit dem Altbau erfolgt unterirdisch, in den Obergeschossen scheint der Neubau solitär zu stehen. Neben den Dachgauben gibt es auch zahlreiche Fassadenfenster, die das Licht hereinlassen sollen.
Von Jakob Schoof | Erschienen am 30.06.2025 auf detail.de