Ein Museum, dessen Haupteingang nur über eine Treppe zu erreichen ist, wirkt zunächst mal nicht sehr einladend. Eher unmobile Interessierte könnte das sogar abschrecken, egal ob es zusätzlich einen stufenfreien Nebeneingang oder Fahrstuhl gibt.
Unter dem Problem leidet das Märkische Museum, Teil des Stadtmuseums Berlin. Als es 1908 eröffnet wurde, war Barrierefreiheit noch kein Thema, jetzt rächt sich das. Daher steht nun eine Sanierung an, allerdings erst 2023. Dafür wird das Museum dann bis 2025/26 geschlossen. Der Haupteingang wird dann in den Innenhof verlagert, auch im Haus soll es barrierefreier werden. Gleich hinter dem Haupteingang wird es dann einen eintrittsfreien Bereich geben, der Lust auf mehr macht, etwa die Panoramaaussicht im Museumsturm.
Die neuen Pläne wurden von Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums, im Rahmen des Masterplans 2025 im Humboldt-Forum vorgestellt. Das Märkische Museum soll nicht nur moderner werden, sondern auch mit dem Marinehaus zum „Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park“ werden.
Aber es gab neben dem Blick in die Zukunft auch einen zurück: Sowohl die Besucher- als auch die Mitarbeiterzahlen steigen an, Sanierungen und Umbauten, etwa am Ephraim-Palais laufen nach Plan. Auch die Digitalisierung der 4,5 Millionen Objekte im Bestand läuft langsam an, 100.000 sind digitalisiert, 50.000 schon online.
Von Andreas Conrad | Erschienen am 13.09.2021 auf tagesspiegel.de