Pressespiegel

Neubau und Außenstellen statt Sanierung – Kunsthistoriker kritisiert Sanierungspläne für Münchner Stadtmuseum

By 15. Januar 2022März 10th, 2022No Comments

Der Kunsthistoriker Michael Stanic kritisiert die Pläne zur Sanierung des Stadtmuseums. Er fordert stattdessen einen Neubau. Die Einrichtung am Sankt-Jakobs-Platz muss dringend saniert und modernisiert werden. Rund 200 Millionen Euro kostet die ab 2025 geplante Instandsetzung, die auch einen zweiten Eingang sowie ein gläsernes Atrium im Innenhof vorsieht.

Stanic kritisiert, dass die steigenden Baukosten und mögliche archäologische Funde nicht eingerechnet seien und es für viel Geld nur ein immer noch altes Gebäude gäbe. Auch bei der Barrierefreiheit sieht er aufgrund des Denkmalschutzes Probleme. Das sieht die Sprecherin des Kulturreferats, Jennifer Becker, anders, denn der barrierefreie Zugang für alle im Einklang mit dem Denkmalschutz sei einer der Hauptschwerpunkte. Stanic überzeugt das nicht, er fordert einen Neubau an einem anderen Ort, der mit 250 Millionen Euro nur unwesentlich teurer wäre als eine Sanierung. Den Marstall und das Zeughaus des aktuellen Stadtmuseums könnte man für Stadtbibliothek, Volksschule und bildende Kunst nutzen, den Rest der Gebäude verkaufen, auch, um den Neubau zu finanzieren. Neben dem Neubau soll es seiner Meinung nach auch Außenstellen des Stadtmuseums in den Stadtteilen geben. So müssten nicht alle Einwohner ins Stadtzentrum fahren und auch die Geschichte der Stadtviertel könnte besser aufgegriffen werden. Das Kulturreferat verweist in der Debatte auf dem Beschluss aus dem Jahr 2019, in dem der Stadtrat eine inhaltliche und bauliche Neukonzeption am bisherigen Standort beschlossen hatte.

Von Andreas Schwarzbauer | Erschienen am 15.01.2022 auf tz.de

Link zum Artikel