Pressespiegel

Sanierung des Schauspielhauses: Gestritten wird um die Balance zwischen Vergangenheit und Zukunft

By 7. Februar 2022Februar 8th, 2022No Comments

Der Verwaltungsrat des Zürcher Schauspielhauses hat in einer Medienkonferenz die Gründe zu erläutern versucht, die für eine umfassende Sanierung sprechen. Die Argumente der Skeptiker wurden kaum berücksichtigt.

Entscheiden wird in Kürze die Kommission des Gemeinderats, ob der Theatersaal am Pfauen komplett abgerissen und neu aufgebaut werden oder nur restauriert werden wird. Der Verwaltungsrat fordert einen kompletten Neubau, eine Mehrheit der Bevölkerung scheint eine Restauration zu befürworten.

Zunächst wollte der Stadtrat 2018 einfach einen Neubau beschließen, doch die Öffentlichkeit intervenierte, unter anderem aufgrund der historischen Innenarchitektur. Eine Sanierung des Theaters steht ohnehin auf dem Plan, denn die Stadt Zürich muss ihre Immobilien etwa alle vierzig Jahre sanieren. Die Kosten stehen noch nicht fest, aber die Sanierung würde wohl Kosten zwischen 122 und 132 Millionen Franken mit sich bringen.

Es werden nun vier Optionen besprochen: Eine Bestandssanierung, eine Sanierung mit kleinen Eingriffen, eine Sanierung mit größeren Eingriffen und ein umfassender Umbau. Der Verwaltungsrat lehnt die ersten beiden Optionen gänzlich ab, auch die dritte ginge nicht weit genug. Nur ein umfassender Umbau werde allen Teilen des Theaters gerecht und bringe die beste Kosten-Nutzen-Rechnung. Auf Argumente der Gegenseite wurde kaum eingegangen, denn vor allem die Bevölkerung schätzt den alten Bau.

Von Ueli Bernyas | Erschienen am 07.02.2022 auf nzz.ch

Link zum Artikel