Pressespiegel

Opern-Interim im Nazi-Bau: Söder plädiert für Dauerlösung

By 11. Februar 2022Februar 15th, 2022No Comments

Das Nürnberger Opernhaus muss saniert werden. Während der Bauzeit soll die Oper in einen Interimsbau an der Nazi-Kongresshalle umziehen. Bisher ist geplant, dass der wieder wegkommt. Doch Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine Dauerlösung.

Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände soll die Ausweichspielstätte der Staatsoper werden, während das Opernhaus ab 2025 saniert wird. Markus Söder hat das Gelände nun das erste Mal besichtigt und plädiert statt eines Abrisses des Gebäudes nach Ende der Sanierung für eine Dauerlösung. Denn schon mit Blick auf die Steuergelder sei das Verschwendung, schließlich kostet der Bau des Interims etwa 100 Millionen Euro und die Sanierung des Opernhauses sogar etwa 500 Millionen.

Und meist werden Interims auch vom Publikum gemocht, vor allem wegen ihrer Einzigartigkeit, die auch hier gegeben sein wird. Der Bau ist nie fertig geworden, 40 Meter ist er hoch, 70 waren geplant, insgesamt sollten 50.000 Menschen darin Platz finden. Dort sollen nun Büros, Foyers, Garderoben und Proberäume für die Staatsoper untergebracht werden, für den Spielbetrieb wird ein Neubau errichtet. Dieser soll nach aktueller Planung nach Ende der Sanierung abgerissen werden, der bestehende Bau dann der freien Kunst- und Kulturszene zur Verfügung stehen. Doch Söder spricht sich nun dafür aus, dass auch der Neubau weiter stehen bleibt und kulturell genutzt wird.

Auch dabei würde der Freistaat Bayern unterstützen, genau wie bei der Opernhaussanierung, die „großzügigst unterstütz[t]“ werden soll. Wie viel aber von Bayern dazukommen kann, sagte Söder nicht klar. Die Entscheidung, das Interim ausgerechnet auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu errichten, ist nicht unumstritten, es gab sowohl Lob als auch Kritik von vielen Seiten für die Umnutzung als Kulturort.

Von Michael Reiner | Erschienen am 11.02.2022 auf br.de

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