Künstler sollen den Gasteig bespielen, bis frühestens 2024 die Sanierung beginnt. Die Stadtverwaltung legt einen Plan dafür vor. Der wichtigste Teil fehlt aber – die Philharmonie.
Vor 2024 wird wohl nicht saniert, bis dahin soll das Haus noch genutzt werden. Zumindest bis Ende 2023 sollen die verschiedenen Räume des Gasteigs genutzt werden können. Um der Gasteig München GmbH nicht zu sehr zu belasten, sollen die Räume an bis zu drei Hauptnutzer vergeben werden. Diese Hauptmieter sollen dann die Möglichkeit haben, die Räume wiederum unterzuvermieten. Sollte dies zur kulturellen Nutzung geschehen, so könne entweder eine Miete von 7 Euro pro Quadratmeter genommen oder die Räume kostenfrei vergeben werden. Nur, wenn eine gewerbliche Nutzung erfolgt, soll neben einer Mindestmiete auch eine Umsatzpacht zu zahlen sein.
Ihre bisherigen Räume weiter nutzen werden die Hochschule für Musik und Theater sowie die Volkshochschule. Städtische Interessenten, etwa Festivals, sollen ein Vorbuchungsrecht erhalten. Die Flächen, auf denen sich gerade das Impfzentrum befindet, können zunächst nicht zwischengenutzt werden. Ihre Nutzung ist bis Ende 2022 vertraglich zugesichert, sie kann bis Ende 2023 verlängert werden.
Die Kosten für die Zwischennutzung werden wohl zwischen 5,2 und 6,7 Millionen Euro aus, je nachdem, welche Option bei den Mietpreisen gewählt wird. Die verfügbaren Flächen soll die Gasteig München GmbH bekanntgeben, dann sollen Bieter die Möglichkeit bekommen, ihre Projekte einzureichen. Diese werden dann von einer Jury bewertet und ausgewählt. Das ganze Verfahren soll schnellstmöglich über die Bühne gehen, damit mit der Zwischennutzung schnellstmöglich begonnen werden.
In den Plänen fehlt bisher noch die Philharmonie, wie diese zwischengenutzt werden kann, soll in der Vollversammlung besprochen werden. Denn die Nutzung der Philharmonie sei nicht ganz einfach, aufgrund baulicher und personeller Bedenken. Auch eine Konkurrenz zur Isarphilharmonie wird gefürchtet. Doch die andere Seite argumentiert, dass man in einer großen und kulturinteressierten Stadt wie München durchaus zwei große Säle haben könne. In diesem Punkt werden also noch Diskussionen erwartet.
Von Anna Hoben und Michael Zirnstein | Erschienen am 29.06.2022 auf sueddeutsche.de