Pressespiegel

Eine Milliarde plus x

By 12. Juli 2022Juli 14th, 2022No Comments

Die Stuttgarter Oper muss saniert werden. Nur zu welchem Preis? Und schon gibt es Streit.

Ein Teil des Daches der Staatsoper liegt bereits seit einem Unwetter im vergangenen Jahre im Eckensee, als Mahnmal für den fortschreitenden Klimawandel aber auch dafür, dass die Oper saniert werden muss. Die Pläne dafür existieren, auch der Kostenrahmen von über einer Milliarde ist seit letztem Jahr bekannt.

Doch nun entbrennt über die Kosten innerhalb der baden-württembergischen Landesregierung eine Debatte, vor allem Teile der CDU empfinden die Kosten als zu hoch für eine Oper. Aber auch Teile des Koalitionspartners, der Grünen, fragen sich, wie man solche Summen in Krisenzeiten vermitteln soll und ob es nicht doch eine günstigere Alternative gibt.

Denn dass die Oper saniert werden muss, daran zweifelt niemand. Die letzte Sanierung des Hauses aus dem Jahre 1912 ist 35 Jahre her, Bühnentechnik und Brandschutz genügen den Ansprüchen der Zeit schon lange nicht mehr. Und auch Fläche fehlt, vor allem für die 1.400 Angestellten. Um die 10.000 Quadratmeter werden zusätzlich benötigt.

Aus dieser Notwendigkeit einigten sich die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg auf die Sanierung, die Kosten sollen geteilt werden. Man plante großzügig mit einer Milliarde, um nicht während der Bauarbeiten erhöhen zu müssen, doch durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation sind nun doch höhere Summen möglich.

Trotz aller Zweifel hält man in Regierungskreisen an der Sanierung grundsätzlich weiter fest. Auch wenn die Zeiten schwierig seien, wolle man nicht aufgeben, so Kunstministerin Theresia Bauer von den Grünen. In welcher Form die Sanierung letztlich stattfinden wird, ist aber noch unklar.

Von Max Ferstl | Erschienen am 12.07.2022 auf sueddeutsche.de

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