Noch ist nichts entschieden. Trotzdem macht sich der Präfekt der Jesuitenkirche in Luzern Sorgen um den sakralen Prachtbarockbau an der Reuss. Das geplante Neue Theater soll nämlich in direkter Nachbarschaft gebaut werden.
Nachdem bereits das seit Jahren geplanten Musiktheater «Salle Modulable» aus finanziellen Gründen verworfen werden musste, soll es nun ein Theaterneubau sein. Das aktuelle Theater stammt aus dem Jahre 1839, wurde mehrfach saniert und ist dennoch in die Jahre gekommen. Daher war zunächst eine Sanierung mit neuem Anbau geplant, der 2010 45 Millionen Franken gekostet hätte, oder eben ein Neubau, dessen Kosten auf 80 Millionen Franken geschätzt wurden. Dieser soll nicht nur ein Aufführungsort, sondern auch ein Begegnungsort der Generationen sein.
Das neue Theater soll dann in einer innerstädtischen Achse stehen, die vom Europa- bis zum Theaterplatz führt. Zwei große Meilensteine gibt es mit dem KKL Luzern und dem Hauptbahnhof bereits. Ein Problem könnte die Jesuitenkirche sein, die am Theaterplatz steht und selbst ein dominantes architektonisches Gebäude ist. Von dort gibt es Sorge, dass ein möglicher Theaterneubau zu nah an die Kirche heranrücken könnte. Da aber noch nichts konkret ist und es ohnehin ein Mitspracherecht geben wird, sieht man noch Möglichkeiten zur Verständigung. Ein Alternativstandort war auch einmal im Gespräch, aber wieder verworfen wurde.
Es gibt auch eine Projektgruppe für den Neubau, an der Kanton, Stadt, Luzerner Theater wie auch weitere wichtige Partner beteiligt sind. Der Architektenwettbewerb startete im Herbst 2021 und soll Anfang 2023 mit der Präsentation des Siegerentwurfs beendet werden.
Von Wolfgang Holz | Erschienen am 19.08.2022 auf kath.ch