Wer durch das Pitztal in den österreichischen Alpen reist, sieht an einem bewaldeten Hang auf Höhe der Gemeinde St. Leonhard neuerdings ein turmartiges, rotes Gebäude zwischen Baumwipfeln emporragen. Es handelt sich um das Tiroler Steinbockzentrum, ein Museum, das dem wohl bekanntesten Tier der Alpen gewidmet ist. Entworfen wurde der markante Neubau von der Innsbrucker ARGE Rainer Köberl & Daniela Kröss.
Die Geschichte der Ausrottung und Wiederansiedelung des Steinbocks in der Region soll in dem Gebäude aus gefärbten Beton erzählt werden, zudem ist es eine Umweltbildungsstelle. Direkt neben dem Haus befindet sich der „Schrofenhof“, einer der ältesten Höfe des Tals und orientiert wird sich an einem Stadel, der zuvor an der Stelle stand.
Im unteren Bereich besteht das Gebäude aus horizontal angeordneten, rauen Schalbrettern an einer Holzfassade. Die Konstruktion ist als zweischaliger Wandaufbau ausgeführt, bestehend aus innerer Ortbetonwand mit vorgehängten Fertigteilen und einer dazwischenliegenden Wärmedämmung. Farblich bestimmend ist die Farbe Rot. Das Gebäude verfügt über 540 Quadratmeter Nutzfläche, ist barrierefrei und wurde in die Hanglage eingefügt. Auch ein Café gehört zu dem Bau dazu, es gibt Ausstellungsräume und die Möglichkeit, echte Steinböcke zu beobachten. Die Kosten betragen etwa 3,7 Millionen Euro.
Erschienen am 10.11.2022 auf baunetz.de
