Not macht erfinderisch: Nach der Löschwasserkatastrophe baut das Görlitzer Theater den Güterbahnhof für ein deutschlandweit wohl einzigartiges Theaterspektakel aus. Die Besonderheit: Das Publikum wird zum Bestandteil der Inszenierung. Im Mai soll „Die Herzogin von Malfi“ ihre Uraufführung in Görlitz als immersives Theaterstück haben.
Schon in den vergangenen Wochen war Kreativität gefragt, das Theater spielte an verschiedenen ungewöhnlichen Orten. Denn das Theater selbst ist nach einem Unfall mit der Brandmeldeanlage unbespielbar, 30.000 Liter Wasser liefen damals ins Theater. Nun will man im ehemaligen Güterbahnhof ein Stück mit Beteiligung des Publikums aufführen. „Die Herzogin von Malfi“ soll im Mai aufgeführt werden, die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen sich in der Aufführung völlig frei bewegen können.
In der Lagerhalle gibt es verschiedene Spielorte, Paläste, eine Kathedrale, einen Marktplatz, ein Wirtshaus. Aber auch natürliche Landschaften wie einen Wald oder einen See. Und das Stück wurde an den Spielort angepasst und etwas abgewandelt. Dabei wird fast jeder Raum, sogar die Toilette, bespielt. Dafür wird seit Wochen im Güterbahnhof gearbeitet, fast die gesamten Lagerbestände werden genutzt. Und trotz der Kälte macht die Arbeit allen Spaß. 14 Mal soll die Vorstellung aufgeführt werden, man hofft auf viele Besucherinnen und Besucher.
Von Uwe Walter | Erschienen am 12.02.2023 auf mdr.de
