Seit dem vergangenen Sommer gibt es in Greifswald kein Theater, weil das Große Haus saniert wird. Jetzt hat die Theaterleitung eine Idee für eine Übergangsspielstätte vorgestellt: den Kaisersaal in der Stadthalle.
Die Planungen dafür sind allerdings komplex, denn man musste genug Plätze zur Verfügung stellen, ohne, dass Szenenfläche verloren geht. Denn die Bühnengröße muss mit der in Stralsund übereinstimmen, damit das System funktionieren kann. Und es sollen alle vier Sparten im Kaisersaal spielen können. Dazu soll aus der aktuellen Bühne die Zuschauertribüne entstehen, die mit zusätzlichen Stühlen auf 400 Plätze aufgestockt werden kann. Dafür kann auf der Galerie niemand sitzen, denn dort entstehen kleine Garderoben und Requisitenräume. Und auch andere Räume werden umgewidmet, wofür teilweise noch Genehmigungen eingeholt werden müssen. Eine Herausforderung dabei ist auch der Denkmalschutz.
Etwa 200.000 Euro plant die Theaterleitung dafür ein. Das Geld muss aus dem laufenden Haushalt entnommen werden. Unterstützung gibt es aber auch vom Förderverein, die sowohl Geld sammeln als auch die Zuschauer informieren wollen, dass es wieder Theater geben wird. Den Theaterbetrieb für die Sanierungszeit – insgesamt etwa drei Jahre – ruhen lassen, kommt nicht in Frage.
Von Susann Moll | Erschienen am 25.04.2023 au ndr.de
