Eigentlich sollten die Umbauarbeiten am Theater Altenburg schon vor zwei Jahren abgeschlossen sein – zum 150. Geburtstag des historischen Baus im Jahr 2021. Doch immer neue Probleme – etwa Baupfusch, Corona und eine Flut – sorgten für erhebliche Verzögerungen der Bauarbeiten. Nun konnte das Publikum das Thüringer Theater erstmals wieder besuchen – allerdings nicht für eine Aufführung, sondern einen öffentlichen Rundgang. Dieser zeigte den Theaterfans wie es mit dem Umbau vorangeht und machte Lust auf künftige Theaterabende. Wann diese wieder stattfinden können bleibt jedoch ungewiss.
2019 war das Theater für die Arbeiten geschlossen werden, 2021 sollte es wiedereröffnet werden – schließlich war das Haus 150 Jahre zuvor nach 18 Monaten Bauzeit im Jahr 1871 eröffnet worden. In der Zwischenzeit muss das Publikum ins Theaterzelt ausweichen, nun konnte es das erste Mal einen Blick auf die Baustelle werfen. In einer sachkundigen Führung zeigte der technische Direktor René Prautsch auch die Probleme, die für den Bauverzug verantwortlich sind, auf. Eines der Probleme war etwa Pfusch am Bestandsbau – der hatte nämlich keine Fundamente erhalten. Damit das Haus nicht weiter absackt, musste erstmal für eine neue Gründung gesorgt werden. Dann kam Corona und damit eine Verzögerung, ein Flutereignis setzte das Hauptgebäude unter Wasser und zuletzt verstarb auch noch der Architekt.
Im Sommer dieses Jahres soll aber die Studiobühne im alten Heizhaus fertiggestellt und im Oktober wiedereröffnet werden. Im Hauptgebäude wurde die Maschinerie komplett erneuert und der Orchestergraben vergrößert. Ein Problem besteht allerdings im Zuschauerraum: Die Kronendecke ist marode und einsturgefährdet. Auch dieser Schaden war vorher nicht bekannt und somit auch nicht eingeplant. Das hinterlässt auch Spuren beim Budget: Die ursprünglich geplanten 11 Millionen werden wohl nicht ausreichen.
Von Wolfgang Schilling | Erschienen am 25.04.2023 auf mdr.de