Die Frankfurter Grünen haben in der Diskussion um den Standort für Schauspiel und Oper für Unruhe gesorgt. Doch die Fraktion bestätigt: Es sei alles offen. Die Bühnen-Beschäftigten haben aber eine klare Meinung.
Eigentlich wollte sich die Koalition bis zur Sommerpause über den Standort entschieden haben, aber dieser Plan konnte nicht eingehalten werden. Grund dafür ist unter anderem, dass die Grünen fordern, dass sich der Oberbürgermeister und Landesvertreter noch einmal mit der Option Kulturmeile auseinandersetzen. Diese schien eigentlich schon ausgeschlossen, es handelte sich um die Idee, sowohl Oper als auch Schauspiel auf einem Grundstück der Frankfurter Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße im Bankenvierte neu zu bauen. Im Februar hatte es noch geheißen, das Grundstück stehe nicht mehr zur Verfügung.
Die nächsten Sitzungen zu dem Thema werden erst nach den Ferien im September stattfinden. Ob in der Zwischenzeit Gespräche mit den Grundstückseigentümern an der Neuen Mainzer Straße geführt werden, ist unklar. In der vergangenen Woche war aus einer internen Arbeitsgruppe der Grünen durchgesickert, dass sie sich für einen Neubau von Oper und Schauspiel am bisherigen Standort am Willy-Brandt-Platz ausgesprochen habe. Der Vorteil: Kein neues Bebauungsplanverfahren sowie eine sehr gute verkehrliche Anbindung. Auch könnten die Betriebskosten sinken, wenn man Haus- und Bühnentechnik gemeinsam nutzt. Aber direkt nach Bekanntwerden machte die Partei deutlich, dies sei nicht die Haltung der gesamten Fraktion.
Zudem möchte man auch die Anforderungen der 1.200 Mitarbeitenden berücksichtigen. Diese seien mehrheitlich gegen den Neubau der Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz. Einer der Gründe dafür sei, dass alle Werkstätten ausgelagert werden müssten. Daher will man erst entscheiden, wenn alle drei Möglichkeiten gesichert vorliegen – auch die Kulturmeile.
Von Mechthild Harting | Erschienen am 24.07.2023 auf faz.net