Ingolstadt könnte einen Theaterbehelfsbau aus Sankt Gallen übernehmen. Damit wäre die dringend gesuchte Übergangslösung während der Stadttheatersanierung endlich gefunden. Heute entscheidet der Stadtrat.
Das Thema war schon einmal fast vom Tisch: Es sollte ein Neubau des sogenannten „Kleinen Hauses“ in Nachbarschaft des zu sanierenden Stammhauses entstehen. Doch dieser Plan wurde durch einen Bürgerentscheid gekippt, man suchte nach Alternativen – nun tut sich eine überraschende Lösung auf.
Denn in Sankt Gallen möchte man ein Theatergebäude loswerden – das die ideale Lösung für Ingolstadt ist. Denn auch in Sankt Gallen wurde saniert und die Ersatzspielstätte, ein mit gewelltem Metall verkleideter Holzbau, wird nicht mehr gebraucht. 500 Zuschauerinnen und Zuschauer finden Platz, es gibt ein schönes Holzfoyer mit einer kleinen Bar.
Einen Standort gäbe es bereits, auf dem Grundstück eines ehemaligen Hallenbads in Innenstadtnähe. Und neben den positiven Aspekten der Nachhaltigkeit und Ästhetik des Interims aus Sankt Gallen ist dieses auch sehr preisgünstig. Denn man muss nur die Demontage, den Transport und Wiederaufbau bezahlen. Das soll etwa fünf Millionen Euro kosten. Das wird zwar nicht die Gesamtsumme werden – so fehlen
Lagerflächen für Kulissenteile und eine Studiobühne für das Kinder- und Jugendtheater – doch es ist erheblich weniger als andere Lösungen aufgerufen hätten. Daher ist man in Ingolstadt nun positiv gestimmt, dass der Lösung mit dem Interim aus Sankt Gallen in allen Ausschüssen und im Rat zugestimmt wird.
Von Christoph Leibold | Erschienen am 17.10.2023 auf br.de
