Pressespiegel

Frankfurt beschließt Neubauten für rund 1,3 Milliarden Euro

By 15. Dezember 2023Dezember 18th, 2023No Comments

Vorbild ist die Elbphilharmonie in Hamburg, doch die Kosten sind höher: Frankfurt am Main will in Bauten für Schauspiel und Oper investieren, gefeiert als »Deutschlands größter Kulturneubau«.

Nach fünfzehn Jahren, in denen die Zukunft der Städtischen Bühnen immer wieder diskutiert, besprochen und neu geplant wurde, gab es am Donnerstag noch einmal mehr als zwei Stunden Diskussion, dann wurde dem Vorschlag des Magistrats zugestimmt: Die Oper soll am derzeitigen Standort am Willy-Brandt-Platz neu errichtet werden, das Schauspiel nur wenige hundert Meter entfernt im Bankenviertel. Im Zuge dessen wurde der Magistrat beauftragt, einen Pachtvertrag für das Gelände auszuhandeln.

Dem ging eine lange Phase von Überlegungen voraus. Dass die Doppelanlage baufällig und nicht zu retten ist, ist seit 2017 bekannt, 2020 wurde dann ein Abriss und der Neubau mit zwei getrennten Gebäuden beschlossen. Dann kam die Standortfrage auf. Zunächst gab es fünf Varianten, ein Neubau am Osthafen wurde aber schnell aufgrund der Entfernung zur Innenstadt verworfen. Im November legte sich dann der Magistrat fest: Nachdem lange die Spiegelvariante favorisiert worden war, entschied man sich dann für die Kulturmeile. Hier gab es lange zwei Optionen, entweder wie nun beschlossen mit dem Schauspiel im Bankenviertel oder mit der Oper an diesem Standort.

Auf dem Grundstück, das nun für das Schauspiel vorgesehen ist, steht aktuell noch eine Bank. Es gehört der Hessischen Landesbank und der Sparkasse. Im Sommer fanden bereits erste Gespräche statt, im Gespräch ist ein Pachtvertrag über 199 Jahre zu zwei Millionen jährlich plus eine Einmalzahlung von 35 Millionen. Diese Kosten kommen zu den Kosten für die zwei Neubauten noch dazu – die sich auf ca. 1,3 Milliarden Euro belaufen.

Bei dieser Variante wird sich der Baubeginn noch verzögern. Denn das Bankgebäude kann erst 2027 abgerissen werden. Und nachdem beide Standorte gesichert sind, muss auch zunächst ein Architektenwettbewerb abgehalten werden. Bis dahin muss man sich auch mit der Finanzierung auseinandersetzen. Denn während der Arbeiten sind auch Interimslösungen nötig. Aktuell sieht die Planung vor, dass zunächst das Schauspiel errichtet werden soll, und zwar so, dass es als Interimsspielstätte für die Oper dienen kann. Für das Theater müsste dann eine eigene Interimsstätte erhalten. Zudem sollen die Bühnen auch ein neues Lager- und Logistikzentrum bekommen.

Die endgültige Entscheidung über die Variante soll 2024 fallen, wenn ganz klar ist, wie der Erbpachtvertrag aussieht. Bis dahin muss der Magistrat die Pläne konkretisieren, um den Architektenwettbewerb vorzubereiten. Auch Standorte für die Standorte müssen gefunden werden. Zudem soll mit Land und Bund über die Finanzierung verhandelt werden.

Erschienen am 15.12.2023 auf spiegel.de

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