Man ahnt es schon, wenn man sich diese alten Ziegelscheunen zwischen dem hübsch angelegten Grünraum anschaut. Sie gehören zu einem Hotelresort, dem Kaomai Lanna im thailändischen Chiang Mai. Die Anlage befindet sich auf der Fläche einer ehemaligen Tabakfabrik und bespielt sie mit allem, was zu einem solchen Resort dazu gehört – Suiten, Eventräume, Spa und Wellness. Verantwortlich für die Umgestaltung der knapp sieben Hektar großen Anlage sind PAVA architects (Bangkok). Mit dem Begriff „Histo-Öko-Tourismus“ bringen sie ihr Konzept auf den Punkt.
Zunächst wurde das Gelände analysiert, Böden und Bäume untersucht, Tiere gezählt und Anwohner:innen befragt. So sollte möglichst viel erhalten bleiben, etwa industrieller Bestand aus den 1950er Jahren und der städtische Naturraum. Dem Masterplan von PAVA zufolge sollen die verschiedenen Angebote sowohl Touristen als auch Einheimischen vielfältige Möglichkeiten bieten.
Zu diesen Angeboten zählen zwei Museen und ein Teehaus, die in drei der alten Ziegelscheunen untergebracht sind. Hier wurden nur kleine Eingriffe vorgenommen, sodass das erste Museum quasi selbst ein Ausstellungsstück des historischen Erbes. Ursprüngliche Elemente wurden wieder eingesetzt, um aufzuzeigen, wie es on der Tabakfabrik aussah. Beim Teehaus wurde etwas stärker eingegriffen, zudem wurde ein tiefergelegter Hof ausgehoben, um eine Bar im Erdgeschoss errichtet wurde. Die Löcher, in denen früher Tabakstangen steckten, wurden zu kleinen Fenstern. An den Stirnseiten gibt es große Fenster, die das Licht hineinlassen. 210 Quadratmeter umfasst das Teehaus.
Zum Bau werden ausschließlich Materialien aus der Umgebung verwendet, es wurde mit lokalen Handwerker*innen und traditionellen Baumethoden gearbeitet.
Erschienen am 07.02.2024 auf baunetz.de
