Nach acht Jahren Sanierung öffnet die Archäologische Staatssammlung München wieder ihre Türen. Die markante Fassade aus rostigem Stahl wurde erneuert, für Sonderausstellungen gibt es nun einen 600 Quadratmeter großen unterirdischen Raum.
Auf den ersten Blick hat sich gar nicht so viel geändert, der Großteil der Sammlung befindet sich nach wie vor unter der Erde. Darüber befindet sich eine Fassade aus Glas und rostfarbenen Stahlplatten, mit dem die Architekten des spanischen Büros Nieto Sobejano den Charakter des Museums, das 1976 erbaut wurde, beibehalten.
Dennoch gibt es viele Änderungen: Das Haus ist barrierefrei, die Hölzer wurden ersetzt, sodass nun auf heimische Eiche statt auf Tropenhölzer gesetzt wird, auch energetisch ist das Haus nun auf dem neuesten Stand. Und es ist ein Raum für Sonderausstellungen mit 600 Quadratmetern dazugekommen. Auch er ist unterirdisch, dank Lichtschächten kommt aber dennoch Tageslicht hinein.
Insgesamt hat die Sanierung 66 Millionen gekostet, das Museum soll nun ein Museum für alle statt ein Fachmuseum sein. Daher bietet das Foyer nun auch Platz für Museumpädagogik und Vorträge, neu hinzugekommen sind frei zugänglich ein Café und eine Dachterrasse. Zudem wurde auch die Ausstellung komplett neu konzipiert, etwa mit einem Rundgang, der zeigt, was ein Archäologe alles macht. Dabei wird 140.000 Jahre in die Vergangenheit geschaut und besondere Artefakte herausgehoben.
Um das Thema, das etwas trocken wirken kann, allen zu eröffnen, gibt es Comics an den Wänden und QR-Codes, über die man weitere Informationen abrufen kann. Und in einem Raum mit Glasboden kann man querbeet durch die Geschichte Objekte entdecken.
Insgesamt 20 Millionen Objekte umfasst die Sammlung, 15.000 werden aktuell ausgestellt. Und immer wieder wird deutlich, welch aktuellen Themen Archäologie behandelt, etwa Recycling. AB dem 17. April ist die Archäologische Staatssammlung München für Publikum geöffnet.
Von Julie Metzdorf | Erschienen am 15.04.2024 auf br.de
