Das Stadttheater Wr. Neustadt wird seit knapp drei Jahren renoviert. Um 14,5 Millionen Euro wird das denkmalgeschützte Haus auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Eröffnet werden soll es im November, passend zum 230-Jahr-Jubiläum des Kulturstandorts.
Das Stadttheater Wiener Neustadt wurde vor drei Jahren von der NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU) und der Kulturgesellschaft der Stadt Wiener Neustadt übernommen, wobei die NÖKU mit 51 Prozent die Mehrheit hält. Dies markierte den Beginn einer umfassenden inhaltlichen und baulichen Neuaufstellung des Theaters, das seit 1794 bespielt wird. Die Wiedereröffnung ist für den 8. November geplant, mit dem Motto „Öffnet neue Türen“ für die erste Saison im renovierten Haus. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Geschäftsführerin Maria Großbauer und Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) betonten die modernen Verbesserungen wie Gebäudetechnik, Brandschutz, einen neuen Publikumsbereich, einen lichtdurchfluteten Eingangsbereich und Barrierefreiheit. Das Theater wird auch inhaltlich gemeinsam mit der Bühne Baden und dem Landestheater Niederösterreich in St. Pölten bespielt, wobei alle Häuser ihre lokale Identität bewahren.
Das Stadttheater wird auch mit den Festspielen Reichenau, dem Kino Kesselhaus Krems und dem Tonkünstlerorchester kooperieren. Fix sind Engagements von Josef Hader und Erika Pluhar. Der Schwerpunkt des Programms wird auf Sprechtheater, Musik und Kino liegen, wobei es im Haus nie ein eigenes Ensemble gab und dies auch so bleiben wird. Die Kuratoren sind die Sängerin Katharina Schick und der Tenor Norbert Ernst. Die Renovierungskosten von 14,5 Millionen Euro werden zu einem Drittel von der Stadt und zu zwei Dritteln vom Land getragen. Tickets für die Eröffnung sind bereits online verfügbar. Die exklusive Eröffnungsgala wird Lidia Baich mit Mozarts originaler Costa-Violine bereichern, gefolgt von weiteren Veranstaltungen und Tagen der offenen Tür.
Das Theater, in der Herzog-Leopold-Straße 17-21 gelegen, hat eine bewegte Geschichte. Ursprünglich eine Klosterkirche des Karmelitinnenklosters aus dem Jahr 1668, wurde es unter Joseph II. zu einem Theater umgebaut und 1794 eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört, aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. Der Zuschauerraum, zuletzt 1979 modernisiert, bietet 624 Sitzplätze. Der Eiserne Vorhang wurde von Wolfgang Hutter gestaltet. Viele berühmte Künstler wie Johann Nepomuk Nestroy, Alexander Girardi, Adele Sandrock, Attila Hörbiger, Elfriede Ott, Oscar Homolka, Karl Merkatz, Alfred Dorfer und Wolfgang Ambros traten hier auf.
Erschienen am 11.06.2024 auf noe.orf.at