Pressespiegel

Villa Beer wird Museum – Stadt Wien fördert Sanierung

By 15. Juni 2024Juni 18th, 2024No Comments

Die Villa Beer in der Hietzinger Wenzgasse 12 wird kostspielig saniert und soll 2025 neu eröffnet werden.  Das Architekturjuwel wird künftig auch als Hausmuseum die Geschichte jüdischer Architekten und Bauherren wie auch der Wiener Architekturmoderne vermitteln. Dafür gibt es finanzielle Unterstützung von der Stadt Wien.

Die Villa Beer in der Hietzinger Wenzgasse 12, ein bedeutendes Werk der Wiener Moderne, wird anlässlich des 140. Geburtstags des Architekten Josef Frank restauriert. Die viergeschossige Villa, die zwischen 1929 und 1930 erbaut wurde, soll Ende 2025 als Hausmuseum wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Museum wird nicht nur die Architektur des Gebäudes präsentieren, sondern auch die Biografien der Architekten und der Bauherrenfamilie Beer, deren Geschichte stellvertretend für die vieler Wiener Jüdinnen und Juden steht, die in den 1930er Jahren zur Emigration gezwungen waren. Die Stadt Wien unterstützt die Restaurierungspläne der gemeinnützigen Villa Beer Foundation mit Förderungen von 200.000 Euro über zwei Jahre.

Lothar Trierenberg, Geschäftsführer der Villa Beer Foundation, erklärte, dass die Villa ein Lern- und Lehrort für Architektur sowie die Geschichte der Zwischenkriegszeit werden soll. Trierenberg erwarb das vom Verfall bedrohte Haus im Jahr 2021 mit dem Ziel, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sanierungsarbeiten an der 650 Quadratmeter großen, denkmalgeschützten Villa begannen Ende März in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und zahlreichen Spezialisten. Trotz einiger Abnutzungen ist der Originalzustand des Hauses gut erhalten. Bereits jetzt wurden Geländer, Säulen und Treppen mit OSB-Platten geschützt und Natursteinplatten sowie der metallene Gartenzaun zur Restaurierung entfernt. Innenräume und Fassade werden ebenfalls renoviert und nach bauzeitlichem Vorbild ergänzt.

Die unteren Etagen der Villa sollen Raum für Ausstellungen und kulturelle sowie wissenschaftliche Veranstaltungen bieten. Unter dem Dach entsteht zusätzlicher Raum für ein „Research/Artist-in-Residence“-Programm, während die notwendige Infrastruktur für den musealen Betrieb im Keller untergebracht wird. Diese Unterkellerung wird erweitert, um Platz für ein Schaulager und ein Archiv zu schaffen. Die Villa Beer verwirklicht Josef Franks Konzept eines offenen Raumdesigns, das traditionelle Geschossgrenzen und Zimmertrennungen aufhebt und jedem Raum einen Zugang nach draußen ermöglicht. Ursprünglich sollte die Villa nicht nur als Wohnort der Familie Beer dienen, sondern auch Raum für gesellschaftliche Anlässe bieten. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen die Familie jedoch bereits 1932, das Haus und Grundstück zu verpfänden.

Erschienen am 15.06.2024 auf meinbezirk.at

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