Das Projekt für den Neubau des Luzerner Theaters ist im Grossen Stadtrat auf keinen Widerstand gestossen. Das Stadtparlament hiess am Donnerstag den Planungskredit von 13,8 Millionen Franken mit 47 zu 0 Stimmen gut.
Am 9. Februar 2025 entscheiden die Stimmberechtigten über den Planungskredit für das Ausbauprojekt des Luzerner Theaters, dessen Gesamtkosten auf 130 Millionen Franken geschätzt werden. Ein Teil der Finanzierung soll durch private Beiträge gedeckt werden.
Das Projekt „überall“, entworfen von den Zürcher Architekten Andreas Ilg und Marcel Santer, sieht vor, den 185 Jahre alten Theaterbau zu erhalten und auf der Seite der Jesuitenkirche durch einen Neubau zu ergänzen. Geplant sind drei Säle in einem „offenen Haus“, das als Begegnungsort fungieren soll.
Das Theaterprojekt wird von verschiedenen politischen Gruppen als wichtiges kulturelles Vorhaben angesehen. Anna-Lena Beck (GLP) und Patricia Lang (SP/Juso) betonten die Chance, einen neuen Begegnungsort zu schaffen und die Theatertradition Luzerns fortzusetzen. Roger Sonderegger (Mitte) wies auf die zentrale Rolle des Luzerner Theaters als einziges professionell geführtes Haus der Zentralschweiz hin. Selbst Kritiker lobten die ästhetische Überarbeitung des Projekts.
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen: Die SP bemängelt die unklaren Details zur Offenheit und Zusammenarbeit des Hauses mit anderen Institutionen und fürchtet, dass die höheren Betriebskosten andere Kulturbranchen belasten könnten. Ähnliche Sorgen äußerten Vertreter der SVP und Grünen, die zudem eine Neuausrichtung der Kulturförderung fordern.
Das Vorhaben soll sowohl die Theaterlandschaft als auch den Kulturstandort Luzern stärken und wird als Möglichkeit gesehen, die freie Szene und die breite Kulturtradition der Region zu ergänzen.
Erschienen am 28.11.2024 auf baublatt.ch