Das Berliner Medizinhistorische Museum auf dem Campus der Charité führt seine Besucherinnen und Besucher durch 300 Jahre Medizingeschichte. Bereits 1899 eröffnete der Pathologe und Medizinhistoriker Rudolf Virchow den Museumsbau, der heute unter Denkmalschutz steht. Diesen hat das Büro Rustler Schriever Architekten (Berlin) nun im Auftrag der Charité Universitätsmedizin Berlin saniert und umgebaut.
Besonders wichtig war dabei die Öffnung des Museums in den Stadtraum. Um dies zu erreichen, wurden sechs Meter hohe Glassegmente in die historische Fensterordnung eingefügt, die sich damit über zwei Stockwerke erstrecken. Und sie dienen auch als Schauvitrinen, es gibt ca. 30 Zentimeter große Zwischenräume, die Ausstellungsexponate aufnehmen können. Sie werden von brünierter Bronze umrahmt, die mit eingefrästen Abbildern sogenannter Virchow-Zellen verziert sind.
Zudem entstand ein Vorplatz aus Granit, der Eingang zog an diesen Vorplatz. Auch dieser wird von einem Bronze-Portal betont. Man gelangt direkt in ein langes Foyer mit Museumsshop. Außerdem sind das Virchow-Kabinett als Multifunktionsraum für Museumspädagogik und ein offenes Schaulabor dazugekommen.
Die obersten Stockwerke standen ebenfalls im Fokus. Der vierte Stock wurde teilweise, das Dachgeschoss vollständig ausgebaut. Dort wurden Depoträume und Objektlabore für Wissenschaftler*innen geschaffen. Auch im Untergeschoss entstanden Depots sowie die Besuchergarderobe. Im ersten Stock entstanden die Flächen für Wechselausstellungen, im zweiten und dritten Geschoss ist die Dauerausstellung untergebracht, hier wurde vor allem technisch und klimatisch erneuert. Insgesamt verfügt das Museum nun über eine Fläche von 5.200 Quadratmetern, die Kosten lagen bei 12,85 Millionen Euro.
Erschienen am 28.01.2025 auf baunetz.de