Im norwegischen Kristiansand haben die Architekturbüros Mestres Wåge, BAX Studio und Mendoza Partida ein denkmalgeschütztes Getreidesilo in ein Museum für zeitgenössische Kunst verwandelt.
Das Museum befindet sich auf der kleinen Insel Odderøya, die durch vier Brücken mit dem Festland verbunden ist. Hier soll das neue Kulturviertel entstehen, weswegen sich Institutionen wie das Kilden Performing Arts Centre und die Kulturschule Knuden in der direkten Umgebung befinden.
Die Getreidesilos wurden ab den 1930er Jahren gebaut, es handelt sich um 30 Silos und ein Lagergebäude. Insgesamt bieten die umgebauten Gebäude nun 3.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche, ein weiterer Gebäudeteil wurde neu erschaffen. Dieser verläuft im Westen parallel zur Rückseite der Silos. Der Entwurf stammt aus dem offenen Architektenwettbewerb, der bereits im Jahr 2016 durchgeführt wurde.
Während das ehemalige Lagerhaus einen verglasten Sockel bekam, mit dem es sich zum Wasser hin öffnet, bieten die Silos mit ihren etwa 38 Metern das Herzstück der Anlage. In die Silos wurde ein Atrium hineingeschnitten, durch das sich ein etwa 21 m hoher Luftraum, umgeben von Galerien, ergibt. Besonderer Fokus wurde darauf gelegt, die Ästhetik des Betons und der Abnutzung der letzten Jahre zu erhalten, sodass ein Kontrast zu den den zurückhaltenden Ausstellungsräumen entstehen. Über dem Atrium wurde mit begehbarem Glas gearbeitet, man öffnet die Gebäude zum Himmel und zur Umgebung.
Von Alexander Russ | Erschienen am 30.01.2025 auf detail.de