Ungarns Regierung erhofft sich, mit dem Hungarian Natural History Museum künftig eines der „modernsten naturkundlichen“ Museen Europas eröffnen zu können. Als Standort für den Neubau sieht sie nicht etwa Budapest, sondern Ungarns zweitgrößte Stadt Debrecen vor. In einem international besetzten Wettbewerb setzte sich der gemeinsame Entwurf von Bjarke Ingels Group (Kopenhagen) und dem Budapester Büro Vikár és Lukács Építészstúdió durch.
Mit dem neuen Museum soll die Ausstellung, die bisher auf drei Häuser verteilt ist, an einem Ort gebündelt werden. Es befindet sich etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, die so entlastet werden soll. Zugleich soll Debrecen eine touristisch attraktive Kulturmetropole werden. Noch ist kein konkretes Datum bekannt, aber 2030 immer wieder als Ziel erwähnt.
Der Wettbewerb wurde im Jahr 2024 ausgelobt, 15 Architekten und Architektenbüros bewarben sich und BIG und Vikár és Lukács gingen als Sieger hervor. Der Siegerentwurf wird als „sich kreuzende Pfade und sich erhebende Landschaftsbänder, die Nischen und Lebensräume, Säle und Galerien ausformulieren“ beschrieben. Insgesamt stehen 23.000 Quadratmeter zur Verfügung.
Dazu wurden sechs Raumabfolgen in Sternform angeordnet. Fünf dieser Raumfolgen sollen die Dauerausstellung beherbergen, in der sechsten Wechselausstellungen und weitere Programme untergebracht werden. Zudem werden ein Lernzentrum, Spielräume und Forschungslabors entstehen – alles unterirdisch. Und im Obergeschoss laden eine öffentliche Bibliothek und ein Restaurant auch Personen ein, die nicht das Museum besuchen wollen.
Die Planung und Machbarkeitsstudie haben bisher 6,2 Millionen Euro gekostet, diese kamen von der ungarischen Regierung. Allerdings gibt es gerade von Seiten der Mitarbeiterschaft Kritik an den Umzugsplänen.
Erschienen am 14.04.2025 auf baunetz.de