Pressespiegel

Kölner Bühnen zeigen Risiken von Sanierung auf

By 13. Januar 2023Januar 18th, 2023No Comments

In der Architektur wird zur Zeit viel über den Erhalt von Gebäuden debattiert. Doch Bauten zu sanieren statt sie abzureißen birgt technische und finanzielle Risiken.

Während in Frankfurt, trotz des Kampfes einer Initiative, wohl nicht saniert wird, zeigen die Oper und das Schauspiel in Köln, dass es bei der Sanierung Grenzen gibt. Und vor allem zeitliche Schwierigkeiten:

Das erste Gutachten wurde 2003 erstellt, eine Bürgerinitiative verhinderte den Abriss, 2012 wurde mit der Sanierung begonnen, die eigentlich 2015 abgeschlossen sein sollte. Stattdessen übernahm 2016 Bernd Streitberger, Technischer Betriebsleiter der Bühnen, eine „havarierte Baustelle“. Sein Vertrag war auch nur bis 2019 datiert, aber auch dieser Zeitplan konnte nicht gehalten werden. Grund dafür war unter anderem die Haustechnik, die gar nicht funktioniert hat. Nun gibt es einen neuen Fertigstellungstermin, März 2024. Das Budget von 253 Millionen Euro ist schon m mehr als 100% gestiegen, aktuell geht man von 640 Millionen Euro aus. Davon sind 240 Millionen Euro, also etwa der ursprüngliche Betrag, allein die Baunebenkosten.

Beispiele wie dieses zeigen, dass eine Sanierung nicht immer die nachhaltige Lösung ist, auch wenn man Bestandsgebäude gerne erhalten möchte.

Von Günter Murr | Erschienen am 13.01.2023 auf faz.net

Link zum Artikel