Die Stadt Frankfurt muss Theater und Oper neu bauen, dafür hat sie lange nach einem Übergangsstandort für ihre Städtischen Bühnen gesucht. Jetzt hat sie in ungewohnter Nachbarschaft eine Adresse für die Bauzeit gefunden.
Im Gutleutviertel hat die Stadt ein 15.500 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Auf diesem sollen Bestandsgebäude umgenutzt werden, es gibt auch Platz für einen Neubau. Hier sollen Probebühnen untergebracht werden, auch schon vor Beginn der Bauarbeiten am Willy-Brandt-Platz sollen Notspielstätten errichtet werden. Wie ein Campus soll das Gelände genutzt werden, dabei als Standort für den künstlerischen Betrieb mit Spielstätten sowie für Logistik, Produktion und Verwaltung dienen. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll das Gelände in Teilen weitergenutzt werden.
Das Bestandsgebäude ist ein ehemaliges Hochregallager, das Grundstück steht seit 2013 leer. Auch in der Umgebung stehen einige Grundstücke leer oder haben aktuell neue Besitzer gefunden, weshalb die neue Umgebung noch unbekannt ist. Der genaue Kaufpreis ist vertraulich, aufgrund von Bodenrichtwerten kann man von mindestens 11 Millionen ausgehen, es wird sich aber wohl um einen deutlich höheren Preis handeln. Noch muss die Stadtverordnetenversammlung dem Ankauf zustimmen.
Die Anbindung ist gut, denn der Willy-Brandt-Platz liegt nur 2,7 Kilometer entfernt und eine Straßenbahn ist bereits geplant. Zunächst solle nun die Oper die große Halle als Probebühne nutzen, da das künftige Probenzentrum der Bühnen an der Franziusstraße erst zum 1. Februar fertig gestellt sein. Eventuell kann die Oper in der Bauzeit auch dort spielen, denn bis zur geplanten Neueröffnung des Neubaus 2033 wird das aktuelle Operngebäude technisch nicht durchhalten.
Von Eva-Maria Magel | Erschienen am 30.08.2024 auf faz.net