Erst wird geplant, dann zieht sich alles in die Länge und die Kosten steigen und steigen – bei großen Bauvorhaben nichts Ungewöhnliches. Die Kulturbaustellen in Bayern sind da keine Ausnahme.
Konzerthaus München
Ursprünglich mit einem Budget von 400 Millionen Euro geplant, stiegen die Kosten auf 1,3 Milliarden Euro. Das Projekt wurde 2023 zurückgesetzt. Nun wird ein neuer Konzertsaal geplant, der weniger kosten soll. Das Werksviertel bleibt weiterhin der Standort. Ein Zeitplan für den Bau steht aus.
Kulturzentrum Gasteig, München
Die Sanierung des größten Kulturzentrums Europas wird sich bis 2033 hinziehen. Die Kosten stiegen von 450 auf rund 710 Millionen Euro. Währenddessen dient das Interimsquartier HP8 als Spielstätte. Ein Partnering-Modell soll die Sanierung vorantreiben.
Kulturkaskade der Münchner Staatstheater
Ein gestaffelter Plan sieht folgende Projekte vor:
- Probenzentrum Bayerisches Staatsschauspiel: Fertigstellung 2026.
- Residenztheater: Sanierungsbeginn 2029.
- Bayerische Staatsoper: Sanierung ab Mitte der 2030er Jahre.
Auch an der Musikhochschule sind Bauarbeiten in Planung.
Kongresshalle Nürnberg
Die historische Halle wird für 296 Millionen Euro saniert. Ein begrüntes Opernhaus soll 2028 fertiggestellt werden und als Ersatzspielstätte für das Nürnberger Staatstheater dienen. Der Ausbau für weitere kulturelle Nutzungen beginnt 2025.
Erinnerungsort Neuaubing, München
Ein Gedenkort für Zwangsarbeiter des NS-Regimes wird bis 2026 auf einem ehemaligen Lagergelände errichtet. Acht originale Baracken werden restauriert und für Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen genutzt.
Festung Marienberg, Würzburg
Die umfassende Sanierung dauert bis 2032. Dach und Fassade der Festung werden restauriert, zudem entstehen ein Vortragssaal und ein Café. Die Gesamtkosten stehen noch nicht fest.
Mainfranken Theater, Würzburg
Seit 2018 laufen die Bauarbeiten, die ursprünglich 2022 enden sollten. Jetzt wird mit einem Abschluss 2029 gerechnet. Die Kosten überschreiten die ursprünglich geplanten 72 Millionen Euro deutlich.
Staatstheater Augsburg
Die Sanierung und Modernisierung haben sich auf 420 Millionen Euro verteuert. Neubauten für weitere Bühnen und Proberäume sollen bis 2030 fertiggestellt werden. Ein Architektenwechsel hat den Zeitplan beeinflusst.
Bayreuther Festspielhaus
Sanierungsmaßnahmen werden schrittweise durchgeführt, während der Festspielbetrieb weiterläuft. Bund und Land investieren jeweils 85 Millionen Euro.
Landestheater Coburg
Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert startet frühestens 2030. Die Kosten werden auf 157 Millionen Euro geschätzt, wobei zwei Drittel vom Freistaat und ein Drittel von der Stadt getragen werden.
Erschienen am 29.12.2024 auf nmz.de
