Pressespiegel

Re-Use hinterm Fotomuseum: Umbau und Erweiterung in Winterthur von RWPA

By 3. Juli 2025Juli 4th, 2025No Comments

Mitte Mai 2025 eröffnete das Fotomuseum im schweizerischen Winterthur nach 22 Monaten Umbaupause. Es wurde 1993 aus einer Privatinitiative heraus gegründet und wird heute von einer eigenen Stiftung betrieben. Neben dem Photo Elysée in Lausanne zählt es zu den wichtigsten Institutionen für die Fotokunst in der Schweiz.

Seit der Gründung wird eine ehemalige Weberei als Museumsgebäude genutzt, die aus dem Jahr 1876 ist und mehrfach erweitert wurde. Inzwischen gehören auch ein ehemaliges Wohnhaus und ein weiterer großer Webereisaal zu den Räumlichkeiten, die das Fotomuseum umfasst. Nun war eine Sanierung nötig, denn die letzte fand im Jahr des Einzugs statt. Bereits 2017 ergab eine Studie Mängel, 2018 beschäftigten sich Architekturstudierende der ETH Zürich mit dem Museum.

Die Vorarbeit zahlte sich aus, 2020 wurde ein Planerwahlverfahren ausgeschrieben, bei dem sich das Büro RWPA durchsetzen konnte. Die Hauptaugenmerke der Sanierung liegen auf der Gebäudetechnik, dem Foyer und der Zugänglichkeit. Die Fassade wurde zur Straße hin weiter geöffnet, mit Fenstern mit Ganzglasscheiben statt Sprossenfenstern. Für das Foyer wurde ein Teil der Decke über dem Erdgeschoss entfernt, hier sind nun auch Kassenbereich und Shop untergebracht. Auch die Räume für Workshops und Veranstaltungen im ehemaligen Wohnhaus sind nun barrierefrei.

Die Ausstellungsräume wurden kaum verändert, nur Oberlichter und Ausstellungstechnik wurden getauscht. Neu entstanden ist die 315 Quadratmeter große Halle hinter dem Haus, ein Anbau aus regionaler Fichte auf einem Sockel aus Recyclingbeton. Die Fassade passt sich den Bestandsbauten an, sodass das Gebäude nicht sofort als Neubau wahrgenommen wird. Die gesamten Baukosten liegen bei etwa 17,5 Millionen Euro.

Erschienen am 03.07.2025 auf baunetz.de

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