In der Diskussion über den Neubau für die Städtischen Bühnen Frankfurt spricht sich der Städtebaubeirat für die Kulturmeilen-Variante aus. Doch nicht alle Mitglieder teilen diese Position.
So wollten mehrere Mitglieder ihren Namen von der am Dienstag verbreiteten Stellungnahme streichen lassen, ohne Erfolg. Die Stellungnahme war von sieben Mitgliedern verfasst und über sie nicht abgestimmt worden.
Bei der Kulturmeilen-Lösung würde das Schauspielhaus an der Neuen Mainzer Straße neu gebaut werden. Dagegen spricht sich etwa Architekt Wolfgang Dunkelau, Mitglied des Städtebaubeirats, aus. Seiner Meinung nach solle das Theater nicht wie ein Reihenhaus in eine Baulücke gequetscht werden und biete an dieser Stelle keinerlei Mehrwert bei zu wenig Platz. Stattdessen favorisiert er die Sanierung der Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz. Dem schließt sich sein Architektenkollege Jens Jakob Happ, der ebenfalls Mitglied des Städtebaubeirats ist, an. Er argumentiert, dass das Bestandsgebäude ohnehin bis 2031 genutzt und auch dafür schon saniert werden muss – dann könne man auch gleich richtig sanieren.
Aus der Kommunalpolitik gibt es bisher wenig Resonanz auf die Stellungnahme, einzig die BFF-BIG-Fraktion im Römer kritisiert sie als zu spät. Nach der Sommerpause will die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt eine Entscheidung treffen.
Von Günter Mürr | Erschienen am 04.08.2023 auf faz.net
