Die neuen Bauteile des Museums sind aus Beton, der aussieht wie Holz. Besonders die Fassadengestaltung war umstritten. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Insgesamt wird viel mit Beton gearbeitet beim Umbau des Wien Museums, so besteht auch der über dem Altbau von Architekt Oswald Haerdtl schwebende Kubus aus Beton, hier ist die Sonderausstellung untergebracht, am 6. Dezember wird eröffnet.
Die Idee mit Beton in Holzoptik zu arbeiten, die von den beauftragten Architekten der Arge Certov, Winkler+Ruck Architekten eingebracht wurde, war nicht unumstritten. Vor allem in Bezug auf die Fassade, die dem Original aus dem Jahr 1959 nachempfunden sein soll. Dabei wurde sogar Wachauer Marmor aus dem selben Waldviertler Steinbruch wie in den 1950er-Jahren verwendet. Vielen Menschen war aber gar nicht klar, dass dies die Originalfassade gewesen sei, was zu Verwirrungen geführt habe. Alle Elemente, die das neue Museum nun zieren, stehen ab sofort unter Denkmalschutz – eine ungewöhnliche Maßnahme.
Auch im Innern ist vieles nicht, wie es auf den ersten Blick scheint: So sind in den Wänden Rohre verlegt, die sowohl heizen als auch kühlen – die Energie dafür kommt von 30 Erdsonden. Und in der zentralen Halle findet sich eines der Highlights, eine schwebende Treppe ohne sichtbare Stützen. Diese war eine ganz besondere Herausforderung und besteht ebenfalls aus Beton, der wie Holz aussieht.
Von Bernadette Redl | Erschienen am 26.11.2023 auf derstandard.at