Albert Anker zählt zu den bedeutendsten Schweizer Vertretern des Realismus des 19. Jahrhunderts. Gelebt und gearbeitet hat der Maler in der Schweizer Gemeinde Ins im Berner Seenland in einem stattlichen Bauernhaus. Dieses hat die Stiftung Albert Anker nun renoviert, zu einem Museum ausgebaut und um einen Kunstpavillon erweitert. Seit 2024 sind beide Bauten als Centre Albert Anker für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Planung übernahm das Atelier Marcel Hegg aus Biel.
Das ehemalige Wohnhaus stammt aus dem Jahr 1803, seit 1977 steht es unter Bundesschutz, 1994 gründete das Kanton Bern gemeinsam mit der Burgergemeinde Bern, der Gemeinde Ins und der Stifterfamilie die Stiftung Albert Anker.
Dieser hatte sich 1859 im Obergeschoss des Hauses ein Atelier eingerichtet, dieses sowie die historische Wohnung sind im Original erhalten und sollen nun im Museum gezeigt werden. Der zentrale Empfangs- und Inforaum wird in der ehemaligen Tenne, die sich an das Haus anschließt, untergebracht. Der Raum wurde originalgetreu wieder ausgebaut, etwa durch einen Lehmboden, der im Rahmen eines Tanzfestes eingestampft wurde.
Im angrenzenden ehemaligen Stallraum ist der neue Vermittlungsraum untergebracht, der auch als Bistro genutzt werden kann. Die Dauerausstellung befindet sich im ersten Obergeschoss sowie auf dem ehemaligen Heuboden. Die Szenografie entwickelte ebenfalls das Atelier Marcel Hegg, die Ausstellungsgrafik vom Atelier Pol. Immer, wenn in den Bestand eingegriffen werden musste, wurde mit traditionellen Handwerkstechniken und natürlichen Materialien gearbeitet.
Bereits 2022 entstand im hinteren Teil des Grundstücks ein unterkellerter Pavillon, eine Massivholzkonstruktion aus regionalem Eichen- und Tannenholz. Der Hauptraum befindet sich im Erdgeschoss, sie ist von einer Vollholzhülle umschlossen, sodass keine zusätzliche Wärmedämmung nötig ist. Durch einen Laubengang ist das Gebäude vor Witterungseinflüssen geschützt, zudem schafft man so einen Übergang von Gebäude zu Garten. Der Pavillon kostete etwa 2,3 Millionen Euro, das Haupthaus etwa 2,7 Millionen Euro.
Erschienen am 07.02.2025 auf baunetz.de